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Kolonien- oder Käfigbrut?

 

 

... was bedeutet das? Bei der Koloniebrut werden die Zuchtpaare nicht in separate Zuchtkäfige gesetzt, sondern bleiben gemeinsam in der Voliere. Ich betreibe beide Varianten, bevorzuge aber die Kolonienbrut. Meine Erfahrungen möchte ich nun weitergeben.

 

 

 

Vorteile einer Koloniebrut

 

Diese Methode der Zucht ist freilich näher an der Natur als das Separieren der einzelnen Paare. Außerdem haben die Eltern in der Regel bei einer Koloniebrut viel mehr Möglichkeiten zum Fliegen. Selbst in sehr großen Zuchtkäfigen ist der Bewegungsspielraum doch stark eingeschränkt. Auch die Jungvögel lernen nach verlassen des Nestes in einer Koloniebrut eher das Fliegen.

 

 

 

Nachteile einer Koloniebrut

Dennoch ist Vorsicht angesagt, denn die Nachteile einer Koloniebrut sind nicht zu unterschätzen!

Zunächst müsste man bei einer gemeinschaftlichen Brut mehrerer Paare auch pro Henne mindestens zwei Nistkästen einplanen, da weibliche Wellensittiche sehr wählerisch sind. Schon hier fangen die Probleme an, denn es gibt immer favorisierte Ecken und Stellen in einer Voliere. Die am höchsten gelegenen Nistkästen werden in aller Regel bevorzugt. Man kann zwar in "zweiter Reihe" oder an anderen Stellen eine Menge Nistkästen anbringen, muss aber damit rechnen, dass sie einfach ignoriert werden. So kann es zu ernsten Streitereien der Hennen untereinander kommen, und vielleicht sind nie alle Hennen zufrieden gestellt. Im schlimmsten Fall gibt es schon in diesem Stadium, also noch vor der eigentlichen Brut, blutige, möglicherweise sogar tödliche Kämpfe.

Mit der Eiablage und dem Beginn der Brutphase werden die Hennen ihren Nistkasten und ihr Gelege immer erbittert verteidigen. Da nicht alle Paare gleichzeitig mit dem Brutgeschäft beginnen, sitzt die eine Henne schon auf den Eiern, während die andere immer noch auf der Suche nach dem geeigneten Brutplatz ist.

 

Koloniebrut, kann also, wenn man zu wenig Platz, zu viele Vögel und wenig Erfahrung hat, eine für die Vögel gefährliche Sache sein. Denn der Kampf um einen Nistkasten zwischen zwei Hennen kann durchaus fatal enden.

 

 

 

Kontrollierte Zucht

Unter der kontrollierten Zucht versteht man das zusammen setzen von Zuchtpaaren, in Abhängigkeit von Farbschlägen und anderen Kriterien, um eine etwas bessere Kontrolle über die Vererbung zu haben. Bei dieser Zuchtform sucht der Züchter die Paare aus und paart diese in Einzelkäfigen an.

Mit Heizung und künstlichen Lichtquellen kann zu jeder Jahreszeit gezüchtet werden. Man benötigt hierzu lediglich einen kleinen Zuchtraum mit einigen Zuchtkäfigen. Ein Käfig für ein Paar sollte nach meinen Vorstellungen

mind. 60 cm lang, 45 cm hoch und 40 cm tief sein. Größere Zuchtkäfige bieten mehr Platz für die flüggen Jungvögel. Wellensittiche sind bei der Art der Nistkästen nicht wählerisch. Ein Gelege besteht im Durchschnitt aus 5-6 Eiern und viele Züchter machen mit Ihren Paaren 3 Bruten pro Jahr. Wir empfehlen jedoch jährlich nur zwei Bruten. Die Eier werden jeden 2. Tag gelegt und brauchen 18 Tage bis zum Schlupf. Aus diesem Grund verteilt sich der Schlupf auf knapp 2 Wochen. Die Jungen bleiben rund 5 Wochen im Nest.

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