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Jeder Züchter der Rassezucht betreibt und nach bestimmten Zuchtzielen strebt, wird sich früher oder später mit der Vererbungslehre befassen müssen. Die Grundlagen für die Vererbungslehre wurden schon im Jahre 1865 durch den Naturforscher Gregor Johann Mendel geschaffen. Die von ihm entdeckten Regeln der Vererbung sind in den Mendelschen Gesetzen beschrieben und gelten nach wie vor.

 

Vererbungslehre

 

 

Farbstufen der Wellensittiche

Die Körperfarben der Wellensittiche werden in die Grün- und die Blaureihe unterteilt. Zur Grünreihe zählen auch Graugrün und Lutino, zur Blaureihe Grau und Albino.

 

In jeder Farbreihe gibt es die Farbstufen:
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grau, Graugrün und Violett werden nicht zwischen Hell, Mittel und Dunkel unterschieden. Vielmehr sind es zusätzliche Faktoren, welche dominant vererben und an jede der 6 Grundfarben angekoppelt werden können. Von jedem dieser Zusatzfaktoren wird wiederum 1-faktorig und 2-faktorig unterschieden. Es ist somit möglich, dass ein hellgrüner Vogel zusätzlich einen grau- oder violettfaktor trägt. Den Faktor grau lasse ich hier einmal außen vor und gehe weiter auf den Violettfaktor ein.
Der zusätzliche Violettfaktor bewirkt eine starke Verdunkelung der jeweiligen Grundfarbe. Ein Vogel in hellgrün mit violettfaktor ist kaum von einem dunkelgrünen Vogel zu unterscheiden. Ebenso ist ein Vogel in hellblau mit violettfaktor kaum von einem dunkelblauen Vogel zu unterscheiden. Richtig violett sieht allerdings nur ein dunkelblauer Vogel mit 2 Violettfaktoren aus.

 


Regel der Farbreihen
Bei Wellensittichen kennen wir die Grün- und Blaureihe.

Hier gilt folgende Grundregel.
Grünreihe = dominant über Blaureihe und Gelb
Blaureihe = dominant über weiß

Dies heißt mit anderen Worten :
Ein Grüner Wellensittich kann spalterbig in Blau sein, aber ein blauer Wellensittich nie spalterbig in Grün. Es ist auch gleichgültig welcher Elternteil die Farbe trägt da es sich um eine dominate Vererbung handelt.


 


Grundregeln der Farbvererbung
Eine Verpaarung zweier Wellensittiche ergibt farblich folgende Ergebnisse, unabhängig von zusätzlichen Faktoren oder Mutationen:

Hell x Hell = 100 % Hell
Hell x Mittel = 50 % Hell, 50% Mittel
Hell x Dunkel = 100 % Mittel
Mittel x Mittel = 25 % Hell, 50 % Mittel, 25 % Dunkel
Dunkel x Mittel = 50 % Dunkel, 50 % Mittel
Dunkel x Dunkel = 100 % Dunkel


Dominante Vererbung
Folgende Farbschläge vererben dominant:
• - Spangle
• - Violette
• - Gelbgesichter
• - Graugrün
• - Grau
• - Australische Schecken
• - dominante - kontinentale Schecken
• - Hauben

 

Hieaus ergibt sich folgende Vererbung:

2F x Normal (also ohne Zusatzfaktor) =
100 % 1F

1F x Normal =
50 % 1F, 50 % Normal

2F x 1F =
50 % 2F, 50 % 1F

1F x 1F =
50 % 1F, 25 % 2F, 25 % Normal

2F x 2F =
100 % 2F
Bei der Vererbung der Faktoren spielt das Geschlecht keine Rolle.

 


Rezessive Vererbung
Folgende Farbschläge vererben rezessiv:
• - Grauflügel
• - Hellflügel
• - Falben
• - Schwarzaugen
• - Gelbe und Weiße (aufgehellte)
• - Rezessive Schecken


Hieraus ergibt sich folgende Vererbung:

Normal x Rezessiv =
100 % Normal/rezessiv

Normal/rezessiv x Rezessiv =
50 % Normal/rezessiv, 50 % Rezessiv

Normal/rezessiv x Normal/rezessiv =
25 % Normal, 50 % Normal/rezessiv, 25 % Rezessiv

Normal/rezessiv x Normal =
50 % Normal/rezessiv, 50 %Normal


Geschlechtsgebundene Vererbung
Folgende Farbschläge vererben geschlechtsgebunden:
• - Opaline
• - Zimter
• - Inos (Albinos u. Lutinos)
• - Lacewing
• - Claerbodys
• - Schiefer


Hieraus ergibt sich folgende Vererbung:

1,0 Opalin x 0,1 Normal =
1,0 = 100 % Normal/Opalin
0,1 = 100 % Opalin

1,0 Normal x 0,1 Opalin=
1,0=100 % Normal/Opalin
0,1=100 % Normal

1,0 Normal/Opalin x 0,1 Normal =
1,0 = 50 % Normal, 50 % Normal/Opalin
0,1 = 50 % Opalin, 50 % Normal

1,0 Normal/Opalin x 0,1 Opalin =
1,0 = 50 % Opalin, 50 % Normal/Opalin
0,1 = 50 % Opalin, 50 % Normal

1,0 Opalin x 0,1 Opalin =
100 % Opalin

Beim Wellensittich trägt das Männchen 2 X-Chromosome, die Henne dagegen X und Y. Eine Henne kann also niemals spalterbig in einer geschlechtsgebundenen Eigenschaft sein! Daher spielt bei den Berechnungen auch das Geschlecht eine Rolle.

 

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